Sonntag, 17. November 2013

Berlin - Nordkap - Dornbirn

Meine Route
 
 
Zum Abschluss ein wenig Statistik...
Gesamtkilometer: 6064 km
durchschnittliche Etappenlänge: 101 km
längste Etappe: 195 km (Inari - Kirkenes)
Dauer der Reise: 84 Tage (davon 26 Ruhe- bzw. Besichtigungstag)
bereiste Länder: (10) Deutschland, Polen, Russland, Litauen, Lettland, Estland, Finnland, Norwegen, Schweden und Dänemark.
Währungen: 8
Reifen- und andere Pannen: 0
Fahrten im Regen: 3
Gewicht des Gepäcks: ca. 20 kg
Übernachtungen: 18 x Hostel oder Hotel, 63 x Camping, 1 x wild gezeltet, 2 x Fähre
 


Sonntag, 21. Juli 2013

Friedrichshafen - Dornbirn



Wow, was für ein toller, feierlicher, "sonniger" Empfang!

Da kommt man wieder richtig gerne nach Hause.

Fotos

Freitag, 19. Juli 2013

Sigmaringen – Friedrichshafen

Schwäbisches Meer, das letzte Meer meiner Reise

Nun bin ich endgültig in die Zielgerade eingebogen. Der Bodensee vermittelt schon so etwas wie Heimatgefühl und mit ein wenig Phantasie kann ich schon, am in einer Dunstglocke verhüllten Horizont, die Firstkette und die Staufenspitze erahnen.
Meine Freude, nach einer langen Zeit des Reisenomadentums wieder bei meiner Familie zu sein, ist riesengroß.
Eigentlich wahnsinnig und beinahe unvorstellbar, was ich in den letzten drei Monaten gemacht habe. Auf jeden Fall bin ich nach über 6000 km auf dem Fahrrad an Eindrücken übervoll und werde wohl einiges an Zeit benötigen, das alles zu verarbeiten und zu verdauen.
Mein Fahrrad, war auch auf der zweiten größeren Fahrt ein treuer, unverwüstlicher, verlässlicher und so gut wie wartungsfreier Begleiter. Über 40-mal habe ich mein Zelt aufgestellt und in dieser Tätigkeit eine ziemliche Professionalität erlangt. Meine Sprachkenntnisse konnte ich während meiner Reise, nach längerer Zeit des Brachliegens, auffrischen und zu neuer Blüte treiben.
Ob etwas als „Schön“ empfunden wird, hängt vielfach von der eigenen Verfassung ab, und nicht zuletzt auch von äußeren Rahmenbedingungen. Gesundheitlich hatte ich bis auf eine kurze Magenverstimmung keine Probleme. Im Gegenteil, ich fühlte mich eigentlich über weite Strecken körperlich und auch psychisch bärenstärk, was sich natürlich sehr positiv auf die Motivation beim Reisen ausgewirkt hat. Lediglich kurz nach dem Erreichen des Nordkaps hatte ich, als zielorientierter Mensch, eine kurze Sinnkrise, welche sich jedoch sehr schnell in ein unglaublich losgelöstes befreites Reisen verwandelte.
Die äußeren Rahmenbedingungen, sprich Wetter, waren unglaublich. Lassen wir einmal die erste Fahrt bei strömendem Regen von Dornbirn zum Lindauer Bahnhof weg, dann hatte ich lediglich drei Fahrten im Regen. Und nicht nur das. Die meiste Zeit erhellte die Sonne nicht nur die Landschaft, sondern auch mein Gemüt. Und es ist halt einmal so, dass ein tiefblauer Himmel nicht nur auf dem Foto besser wirkt, als ein tristes, diffuses Grau, sondern sich auch auf die Psyche und das Empfinden beim Reisen positiv auswirkt. Trockenes Wetter erleichtert außerdem den Reisealltag des Radreisenden.
Eine Zeit lang nur für sich selber verantwortlich zu sein, im eigenen Rhythmus sich im Raum-Zeit-Kontinuum fortzubewegen, sozusagen den eigenen Tritt finden, ist eine unglaublich bereichernde Erfahrung. Und schließlich gibt es noch die Erkenntnis (habe ich dazu wirklich so weit fahren müssen?), dass es klimatisch und von der Vegetation her hier am Bodensee deutlich milder ist, als in Nordskandinavien. Warum also in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?
Fotos

Donnerstag, 18. Juli 2013

Stuttgart - Sigmaringen

Schloss Sigmaringen (Hohenzollernschloss)

Entlang des Neckartal-Radweges durch Esslingen, Tübingen, Balingen durchs tiefste Schwabenland führte mich meine Fahrt über die schwäbische Alb nach Sigmaringen. Normalerweise kommt man ja eigentlich nicht auf die Idee trotz der Nähe zu Vorarlberg, diese Stadt zu besuchen, aber als Europaradler, wenn’s halt auf dem Weg liegt…
Sigmaringen ist der ehemalige Sitz der Hohenzollern und hat nebst Burg eine sehenswerte Altstadt. Und wer’s noch nicht weiß, Sigmaringen liegt an der Donau.
Noch zwei Etappen trennen mich vom Finish. Eigentlich Zeit, schon mal ein wenig zu bilanzieren. Und nachdem zu Beginn der Reise, wenn man erst mal weiß wo’s hingehen soll, die Frage steht: Was soll ich mitnehmen? Thema Nr.: 1, das Gepäck.
Radreisen hat sehr viel mit „Loslassen“, „Ballast abwerfen“ zu tun. Easy living, wie viel brauche ich zum Leben? Je mehr das ich mitschleppe, desto anstrengender wird das Ganze. Unterwegs trifft man Radreisende mit den unterschiedlichsten Philosophien. Es gibt Leute, die haben 40 kg und mehr dabei. Da wirken meine 20 kg sehr bescheiden. Ganze Werkstätten und komplette Ersatzteilelager werden mitgeführt. Da hat mein Miniatur-Werkzeugtäschchen öfter für Belustigung gesorgt. Einen beträchtlichen Teil des Gewichtes verursacht die Technik. Net-Book, Handy, Digitalkamera und vor allem die ganzen Ladekabel. Klamotten genügen an und für sich sehr wenig, wenn man auf Qualität setzt. 2 Teile sind noch originalverpackt in der Tasche und haben die Reise halt so mitgemacht. Herzstück meiner Ausrüstung in Sachen Einfachheit war mein „Beauty-Case“. Komplett überflüssig waren die Kochutensilien. Aber man lernt ja bekanntlich nie aus.
Fotos

Stuttgart 1

Stuttgart von oben
Die Schwabenmetropole Stuttgart ist eigentlich immer eine Reise wert. Abgesehen von der schwäbischen Gemütlichkeit überzeugt diese Stadt vor allem durch das umfangreiche Angebot und ist neben Wien eine der wenigen Großstädte, wo die Weinberge bis ins Stadtgebiet hinein reichen. Die Untertunnelung des Bahnhofs, Stuttgart 21, ist nach wie vor Thema  und spaltet die Stadt offensichtlich. Ansonsten sieht man hier eher gemütliche Menschen und nicht so aufgemotzte wie beispielsweise in München.
Heute machte ich einen ausgedehnten Spaziergang durch den Höhenpark Killesberg, von wo man eine unglaublich schöne Aussicht auf die Stadt genießen kann. Auf dem Fest der Kulturen gab’s gutes Essen und tolle Konzerte. Und nachdem ich in Hamburg den großen Fischmarkt, der nur am Sonntag stattfindet, verschlafen habe, bin ich eben in Stuttgart auf den Hamburger Fischmarkt gegangen…
Fotos

Mittwoch, 17. Juli 2013

Hamburg - Stuttgart

Der Heimat ein riesiges Stück näher: Abfahrt Hamburg Hauptbahnhof

Baltikum, Russland, Skandinavien, da übt das biedere Deutschland doch ein wenig Reizlosigkeit auf einen erfahrenen Europaradler aus. Für einen Reiseradfahrer von Europaformat schaut es jedoch blöde aus, wenn er vor dem Empfangskomitee aus dem Zug aussteigt. Radankunft ist in diesem Fall wohl Ehrensache. Deshalb bin ich heute mit dem Zug quer durch Deutschland nach Stuttgart gefahren. Von hier aus werde ich meine letzten Etappen zum Bodensee und weiter Richtung Heimat bestreiten. Schon beinahe traditionell gibt es auch heuer wieder die Möglichkeit, den Europaradler beim Einbiegen in die Zielgerade zu begleiten und die Ankunft in Dornbirn gebührend zu feiern.
Voraussichtlicher Comeback-Termin: Samstag, 20. Juli, 14.00 Uhr in der Eisengasse
Für die Windschattenspender gibt es wiederum die Möglichkeit, auf der gesamten letzten Etappe von Friedrichshafen nach Dornbirn einen aktiven Unterstützungsbeitrag zu leisten. Abfahrt vom Campingplatz 10.00 Uhr.
Fotos

Hamburg 3

Schönes Foto, halt nicht von mit.

Speicherstadt, Hafencity, Überseequartier, Gewürzmuseum, welches einen tollen Überblick über die Welt der Gewürze bietet und auch ein wenig auf den Gewürzhandel im Hafenbereich eingeht, eine interessante Fotoausstellung zum Thema “Licht des Hafens“, welche noch einmal die Wichtigkeit und die Dimension des Hamburger Hafens verdeutlicht. Hier kommen Schiffe  mit 16 bis 17.000 Containern beladen.  (1 Container = 1 LKW-Ladung)
…und die Frage, wieso ausgerechnet in Hamburg die Hamburger Frikadelle heißen.
Ansonsten gehen mir die Deutschen (entschuldige bitte die Pauschalierung, es sind nicht alle) schön langsam auf den Keks, was vermutlich daran liegt, dass ich überall (auf der Straße, in Bus und U-Bahn, im Geschäft…) im Gegensatz zu anderen Ländern alles verstehe, was geredet wird. Sehr vieles davon gehört in die Kategorie „weghörenswert“.
 Fotos

Montag, 15. Juli 2013

Hamburg 2

Kunsthalle Hamburg
Museumstag: Besuch der riesigen Kunsthalle Hamburg die neben der ständigen Schau zahlreiche Sonderausstellungen zeigt. Z.B.Filme und Videos zum Thema „Besser Scheitern“, Richard Longs Nature Art und SW-Fotographien von Jochen Lempert.

Hamburg 1


Auf der Elbinsel in Hamburg entführt die igs (internationale gartenschau hamburg) unter dem Motto „in 80 Gärten um die Welt“ seine Besucher auf eine Zeit- und Weltreise durch die Klima-, Vegetations- und Kulturzonen der Erde. Neben zahlreichen Themengärten wie Welt der Häfen, Welt der Kulturen, Welt der Religionen, Welt der Kontinente und Naturwelten gab es zahlreiche lebendige, regionale Kulturlandschaften zu bestaunen und zu bewundern.  Auf drei Bühnen wird ein attraktives Programm geboten, so gab z.B. Max Mutzke ein zweistündiges Konzert.
Das riesige Gelände war an einem Tag fast nicht zu bewältigen, obwohl die Pforten bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet hatten.
Auf jeden Fall eine unglaublich vielfältige und imposante Ausstellung nicht nur für Gartenfreunde. Insgesamt wird mit 2,5 Millionen Besuchern gerechnet.
Fotos

Lübeck - Hamburg

Große Freiheit vom Beatlesplatz aus gesehen
Hans Albers meint dazu lapidar:
Auf der Reeperbahn nachts um halb eins
Ob du'n Mädel hast, oder ob keins
Amüsierste dich, denn das findet sich
Auf der Reeperbahn nachts um halb eins

Eine gebuchte Tour mit St.  Paulis Nachtwächter  Hein vom Hamburger Hafen durch die sündigste Meile Deutschlands war recht lustig, unterhaltsam und vor allem sehr informativ
Fotos

Donnerstag, 11. Juli 2013

Lübeck 1

Holstentor am Eingang zur Altstadt von Lübeck
Lübeck, welches das „Tor zum Norden“ bezeichnet wird (für mich also das Tor zum Süden), ist ja nicht gerade jene Stadt, die sich für einen Städteurlaub anbietet. Jetzt wo sie aber sozusagen auf meinem Weg liegt, muss ich feststellen, dass das ein Irrtum ist. Lübeck mit seiner mittelalterlichen Altstadt präsentiert sich als besuchswerte, äußerst reizvolle ehemalige Hansestadt. Speziell die vielen alten Bürgerhäuser zeugen vom Reichtum dieser Stadt und sind außerdem noch heute schön anzusehen. Lübeck ist untrennbar mit den Namen Heinrich und Thomas Mann verbunden.  Als literaturinteressierter Mensch ist ein Besuch des Buddenbrookshaus (Heinrich-und-Thomas-Mann-Zentrum) natürlich Pflicht. Und als dem Süßen wenig abgeneigter Mensch muss man unbedingt einen Blick in das Lübecker Traditionsunternehmen Niederegger (Marzipan und Pralinenmanufaktur mit Weltruhm) werfen und natürlich auch ein paar Kostproben kredenzen.


Mittwoch, 10. Juli 2013

Puttgarden - Lübeck

Leuchtturm Flügge auf Fehmarn
Fotomotive wohin ich schaue. Man soll ja bekanntlich den Tag nicht vor dem Abend loben, aber nur drei Regenfahrten auf meiner Tour Richtung Norden, das ist ein Wahnsinn, da habe ich echt Massel gehabt.
Bevor ich heute über den Fehmarnsund, wo mich fast der Wind weggefegt hätte, aufs „Festland“ gelangte, habe ich noch ein wenig die bei diesen Bedingungen traumhafte Insel Fehmarn erkundigt und auch noch einen Leuchtturm bestiegen. Auch Ostholstein (Autokennzeichen OH) zeigt sich von der schönsten Seite.
Fotos

Stege - Puttgarden

Habe heute wieder teutonischen Boden betreten.

Langsam beginnt sich der Kreis wieder zu schließen. In Berlin gestartet, und nach langer Reise nun wieder auf deutschem Boden. Nicht nur geographisch sondern auch gedanklich komme ich der Heimat immer näher. Seit langem bezahlte ich heute wieder einmal mit Euro und auch sprachlich wirkt es hier, nach langer „englischer Zeit“, schon recht vertraut.
Derzeit ist ein Tag schöner als der andere. Auch heute herrschte wieder Postkartenwetter und so waren die letzten „dänischen“ Kilometer von der Insel Mon über die Insel Falster zur Insel Lolland das reinste Radvergnügen. Dänemark wird mir auf jeden Fall bestens in Erinnerung bleiben. Von Rodby brachte mich dann eine Fähre nach Puttgarden auf der Ostsee-Insel Fehmarn.
Fotos

Montag, 8. Juli 2013

Stege (Mons Klint)

Die spektakulären Kreidefelsen “Mons Klint“

Den herrlichen Sommertag nutzte ich, um die nahegelegenen Kreidefelsen Mons Klint zu bewandern und zu bewundern. Dieses Naturphänomen kann man sowohl von oben als auch vom Strand aus bewundern. Der obere Weg eröffnet immer wieder traumhafte Ausblicke  auf die bizarren Kreidefelsen und natürlich auch aufs Meer. Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass die Kreidefelsen von Mon eine dynamische Naturerscheinung sind, und das Begehen der Wege auf eigene Gefahr erfolgt. Soll heißen: Erosion und Verwitterung führen häufig zu Steinschlag und Erdrutschen. Wer so wie ich diese Felsen anschauen möchte, der muss sich beeilen. Geologen haben errechnet, dass auf Grund der oben genannten Verwitterung die Felsen in ca. 50.000 Jahren komplett verschwunden sind.
Mein zweiter Programmpunkt, weil‘s gerade auf meinem Weg lag, war der Besuch des romantischen Parks und des Schlosses Liselund.
Fotos

Kopenhagen – Stege (Insel Mon)

Smörrebröd…

…heißt übersetzt: Butterbrot. Entscheidend für den Geschmack ist aber die Schicht über dem Butter :-)
Bei hochsommerlichen Temperaturen  habe ich heute Kopenhagen, nach sehr angenehmem Aufenthalt, verlassen. Mein Weg führte mich zuerst quer durch die Stadt, dann entlang der Koge-Bucht durch ein wunderbares Naherholungsgebiet und schließlich auf einer kilometerlangen, schnurgeraden Straße auf die Insel Mon. Wunderschöne Gegend hier.  Ich fühle mich wie im Urlaub.
Fotos

Samstag, 6. Juli 2013

Kopenhagen 3


Hot town, summer in the city!

Fotos

Freitag, 5. Juli 2013

Kopenhagen 2

Cph Jazz Festival
Jazztime in Kopenhagen, von heute bis 14. Juli findet hier das Copenhagen Jazz Festival 2013, mit täglich über 100 Konzerten, statt. Bis auf die Hauptacts mit allerhand Größen der Jazzmusik sind die meisten Konzerte gratis. Das kann ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Das Eröffnungskonzert im architektonisch wunderbaren Gebäude des Dänischen Kunstmuseums war schon einmal genial. Und auch in der Innenstadt habe ich bei der einen oder anderen Bühne vorbei geschaut.
Übrigens, Kopenhagen ist eine totale Fahrradstadt. Noch nie habe ich so viele fahrradfahrende Menschen gesehen. Natürlich ist die Infrastruktur dementsprechend gut ausgebaut. Nur, wenn ich hier wohnen würde, ich würde mir einen Fahrradhelm kaufen, denn das Fahrradfahren wirkt hier auf mich recht gefährlich.
Der Wachablöse bei den Royals habe ich heute auch schon beigewohnt. Könige müssen ja schließlich gut bewacht werden. Gerade gestern habe ich gelesen, dass bei den nächsten Nationalratswahlen in Österreich eine Partei antreten will (Schwarz-Gelbe-Allianz), die die Monarchie wieder einführen möchte. Na, habe d’Ehre.
Fotos

Donnerstag, 4. Juli 2013

Kopenhagen 1

„Die kleine Meerjungfrau“, Wahrzeichen von Kopenhagen, entworfen von Edvard Eriksen nach dem gleichnamigen Märchen von Hans Christian Andersen.

Wer gerne hin und wieder eine größere Stadt besucht, sollte es einmal mit Kopenhagen versuchen. Diese reizvolle Stadt bietet alles, was man sich so von einem urbanen Zentrum erwartet. Die Palette reicht von Royal bis Modern. Und auch fürs alternative Gemüt hat Kopenhagen einen besonderen Leckerbissen zu bieten. Mein Besuch in der Freistadt „Christiana“, einem 34 Hektar großen ehemaligen Militärgelände, das in den 70er Jahren von Hippies,  Alternativen, und anderen Freaks in Beschlag genommen wurde und seit damals als sozialer Versuch einer alternativen, selbstverwalteten Wohnsiedlung angesehen werden kann, gestaltete sich recht interessant. Christiana ist Symbol für den progressiven und freien Lebensstil der Dänen. Die eigentümlichen Hauskonstruktionen, so eine Art Architektur ohne Architekten, waren recht unterhaltsam anzusehen.
Nach Jahren harter Kämpfe mit den Behörden aber auch innerer Probleme vor allem mit Drogengeschichten ist Christiana heute eine Touristenattraktion. Phasenweise hatte  das ganze beinahe Tierparkcharakter, wenn man das so sagen darf.
Fotos

Skummeslövstrand - Kopenhagen


Die letzten „schwedischen Kilometer“ führten mich fernab aller großen Straßen durch eine recht beschauliche Gegend. Mit der Fährfahrt über den Öresund von Helsingborg zum dänischen Pendant Helsingor habe ich Schweden endgültig den Rücken zugekehrt.
Auf dem Radweg Nr. 9, mehr oder weniger immer direkt am Meer, ging’s dann recht flott auf schönen Wegen, vorbei an noch schöneren Villen mit Meerblick, nach Kopenhagen, wo ich in einem Außenbezirk (Charlottenlund) mein Quartier bezogen habe. Mein Campingplatz liegt inmitten einer Festungsanlage und ist sozusagen ein Museum. Mein Zelt ist von riesigen Kanonen umgeben. Da fühlt man sich wahrlich sicher.
Ein paar Jubiläen gibt es auch noch zu feiern. Heute bin ich im 10. Land meiner Reise angekommen, die 5000 km Marke ist gefallen und meine Uralt-Digitalkamera hat das 10.000ste Foto gemacht.
So, und jetzt freue ich mich darauf, Kopenhagen zu entdecken.
Fotos

Varberg - Skummeslövstrand


Ginstleden Teil 2: Schweden zeigt sich auf der vorletzten Etappe von der allerschönsten Seite. Traumhaftes  Natur- und Küstenradeln.
Im Gegensatz zu gestern, wo ich auf einem riesigen, knallvollen und für mich Individualisten recht ungemütlichen Event- und Animationscampingplatz genächtigt habe (schon bei der Rezeption musste man eine Nummer ziehen und 12 Leute waren vor mir…), habe ich heute mit dem Ekocamping einen Platz mit genau meiner Kragenweite gefunden. Viel Platz gepaart mit gutem Service und toller Lage. Da verzichtet man doch gerne einmal aufs Internet.
Fotos

Montag, 1. Juli 2013

Göteborg - Varberg


Schweden ist ein ziemlich großes Land und erstreckt sich in der Nord-Süd-Richtung über eine Länge von ca. 1600 km. Während meiner Fahrt durch Schweden auf eben dieser Strecke wurde mir die ganze Vielfalt dieses Landes offenbart. Es  war für mich recht interessant zu beobachten, wie sich die Landschaft, die Vegetation, das Klima, die Tageslänge aber auch die Menschen mit zunehmender geographischer Breite verändern.
Meine heutige Fahrt quer durch Göteborg und aus Göteborg hinaus erwies sich auf Grund der perfekten und gut beschilderten Radwege als sehr einfach und unkompliziert. Anschließend folgte ich dem Ginstleden (Ginsterradweg, obwohl, Ginster habe ich keinen gesehen) der sich von Göteborg bis Malmö erstreckt. Dieser Radweg wird folgendermaßen beschrieben: Die Tour ist wenig anstrengend zu fahren, es gibt nur wenig Steigungen; landschaftlich ist die Strecke sehr reizvoll, da man immer wieder einen Blick aufs Meer und die Küste werfen kann. Eine absolute Genusstour…
Das kann ich vollinhaltlich bestätigen.
Varberg, ein Kurort (eigentlich der Kurort in Schweden) war nach 10 Schwedischen Meilen mein heutiges Etappenziel. Die Westküste mit ihren tollen Sandstränden dürfte, so wie es ausschaut, ein beliebtes Urlaubsziel der Schweden sein. Unzählige übervolle Campingplätze entlang der Küste und viele Menschen in den Städten bestätigen diese Vermutung.
Wetter heute: trocken, diffuses Licht und angenehm warm.
Fotos

Sonntag, 30. Juni 2013

Göteborg


Alle größeren Städte wirken auf mich irgendwie gleich und austauschbar. Da macht auch Göteborg keine Ausnahme. Die gleichen Häuser, die gleichen Geschäfte, die gleiche Innenstadt, die gleichen Skulpturen, die gleichen Museen. Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass ich vom langen Reisen und den damit verbunden unzähligen Eindrücken schon langsam abgestumpft und müde im Kopf bin. Bin heute ein wenig durch die Stadt gelatscht, war am Hafen,  habe mir in der Kunsthalle und im Hasselbladmuseum eine Ausstellung angeschaut und im Ullevi Stadion fanden die Weltjugendspiele (Leichtathletik) statt. Da habe ich auch einen Blick hineingeworfen.
Morgen soll‘s entlang der Westküste (Kattegatt) in Richtung Dänemark weitergehen.
Fotos

Lidköping - Göteborg

unruhiger Himmel
Die heutige Fahrt war sehr abwechslungsreich, was das Gelände und vor allem die äußeren Bedingungen anbelangt. Der erste Teil der Fahrt führte durch riesige Getreidefelder. Links Gerste, rechts Hafer, Dinkel und Weizen nicht zu vergessen. Im mittlere Teil fuhr ich zuerst durch zahlreiche kleine Dörfer und später entlang zweier Seen, die wetterbedingt heute nicht so zur Geltung kamen. Auf den letzten 40 km durfte ich über einen nagelneuen Radweg (Sverigeleden) mitten ins Zentrum von Göteborg fahren, wo ich mich problemlos zum Campingplatz durchfragte, was ohne Plan an und für sich kein so einfaches Unterfangen ist, zumal Göteborg die zweitgrößte Stadt Schwedens ist. (Man muss halt die richtigen Leute nach dem Weg fragen)
Wettermäßig herrschte heute April. Regenjacke an, Regenjacke ab…
Zum Teil heftige Niederschläge, dann wieder Sonnenschein. Manchmal T-Shirt, manchmal mit der Regenjacke zu kalt. Die einzige Konstante war heute der harte Gegenwind. Eine Woche so ein Wind wie heute, das würde mich wohl mürb machen. Da habe ich auf meiner Fahrt bisher ziemliches Glück gehabt.
Ich habe übrigens auf der Seite http://www.fitrechner.de/ herausgefunden, dass mein Verbrauch pro Stunde Fahrzeit (V = 20-23 km/h) 546 kcal beträgt. Zum Vergleich: Beim aktiven Sex (Dauer ca. 30 Minuten) werden lediglich ungefähr 51 kcal verbrannt. Das lässt meine in den letzten Monaten erbrachte Leistung in einem ganz anderes Licht erscheinen!
Fotos

Samstag, 29. Juni 2013

Mariestad - Lidköping

Einladung zum Verweilen.

Summertime in Schweden!
Zwischen Mariestad und Lidköping verläuft ein ca. 70 km langer Radweg (Västgötaleden), dem ich heute gefolgt bin. Diese Strecke bedeutete zwar einen enormen Umweg und hat auf Grund der meistens unbefestigten Wege ziemlich aufs Tempo gedrückt, zur Belohnung kam ich dafür auf Abwegen durch ein ländliches Schweden entlang des Vänernsees, das man sonst so nicht zu Gesicht bekommt. War auf jeden Fall eine vergnügliche Fahrt.
Was so nebenbei auffällt:
1.    Die Schweden nehmen es mit dem Rasenmähen recht genau. Ich frage mich schon seit längerer Zeit, ob sie auch ein wenig neurotisch sind, weil sie auch dann am Mähen sind, wenn der Rasen erst 2 cm hoch ist. Schon fast englische Verhältnisse.
2.    Haben die Schweden eine dickere Haut? Wenn ich temperaturbedingt meine Regenjacke anziehe, laufen die meisten Schweden noch immer im T-Shirt herum.
3.    Freie Internetnutzung gehört eigentlich zum Standard in jedem Hotel bzw. auf jedem Campingplatz. Nicht so in Schweden. Auf dem KronoCamping (immerhin 5 Sterne) in Lidköping kassiert man für einen Tag Internet (WLAN) sage und schreibe 100 SEK (11,50 €). Na, alles was gut und recht ist…
Fotos

Donnerstag, 27. Juni 2013

Filipstad - Mariestad

Picasso Skulptur in Kristinehamn, ein Betonkoloss an einem wunderschönen Platz. Wegen der Betonsäule mit Kopf hat sich der Umweg  sicher nicht rentiert, aber dafür wegen dem schönen Jausenplatz.

Die „Wildnis“ liegt nun wohl endgültig hinter mir. Mit dem Vordringen in südlichere Gefilde, ähnelt die Gegend mehr und mehr der unsrigen. Die ersten Industriebetriebe mit den dazugehörenden Duftnoten sind zu sehen und zu riechen. Was besonders auffällt, dort wo die Landwirtschaftsbetriebe anfangen leidet die Artenvielfalt und die zuletzt so bunten Wiesen sind nur mehr bescheiden grün. Die dichte der Häuser ist hier deutlich höher als zuletzt. Auch die Nahrungssuche ist mittlerweile unproblematisch, weil  in jeder größeren Gemeinde ein Supermarkt zu finden ist. Der Verkehr, speziell vor Marienstad, war schon beinahe unangenehm, so, dass ich im weiteren Verlauf wieder auf Nebenstraßen ausweichen werde.
Die Fahrt heute war wettermäßig nach der gestrigen Wasserpartie schon wieder beinahe perfekt und vor allem mit einer feinen Brise von hinten. Ziel der heutigen Fahrt war Marienstad, welches am Vänern, dem größten See Schwedens, liegt.
Der Binnensee Vänern ist außerdem mit 22.000 Inseln das größte Binnen-Schärengebiet Europas.
Fotos

Mittwoch, 26. Juni 2013

Vansbro- Filipstad

Bisher ein Bild mit Seltenheitswert: Europaradler im Regen

Gestern so, heute so. Die Vorhersagen des Meteorologischen Institut von Schweden kommen der Realität meistens sehr nahe. Auch heute…
Heftiger Dauerregen, ein richtiges Sauwetter also. Als Radreisender ist man nicht nur sehr nahe bei den Menschen, der Landschaft und der Natur, nein man ist auch allen Naturgewalten wie Wind und Wetter hautnah ausgesetzt. Wobei das immer auch eine Frage der Ausrüstung ist. Die Fahrt ist meistens nicht das Problem. Zudem schafft mein gegenüber der Istanbulreise stark verbessertes Regenequipment ein recht angenehmes „Innenraumklima“. Viel entscheidender ist das Danach. Da braucht‘s zuerst eine heiße Dusche und naher trockene Kleidung und einen gemütlichen Raum. Das ist auf den skandinavischen Campingplätzen meistens vorhanden. Und auf jeden Fall: Zimmer statt Zelt.
Fotos gibt’s heute keine,  da ich meine ansonsten sehr robuste Kamera vor der Feuchtigkeit schützen musste. Man muss sich einfach die gestrigen Fotos mit Regen vorstellen oder man kann sie im Bildbearbeitungsprogramm in Schwarz/Weißbilder umwandeln. Das kommt dann ziemlich genau hin.

Dienstag, 25. Juni 2013

Mora -Vansbro


Nach gemütlichen Tagen mit Zugfahren, Wellnessen und Relaxen bin ich heute seit längerem wieder einmal auf dem Sattel gesessen. Bei idealen äußeren Bedingungen und Fotopanoramawetter war die Fahrt von Mora nach Vansbro das reinste Vergnügen. So ist Schweden wohl unschlagbar. Ein Genuss zum "Europaradeln". 
Die Landschaft ist hier viel sanfter und lieblicher und vor allem viel abwechslungsreicher als in Norwegen und Finnland. Und wenn man behauptet, dass die Landschaft den Menschen und seinen Charakter prägt, dann stimmt das in dieser Form für Schweden vermutlich auch. Die kleinen Dörfer an der Strecke bestehen meistens nur aus ein paar wenigen Häusern, die sind jedoch alle sehr liebevoll gepflegt. Ansonsten sieht man viele Wochenendhäuschen und Sommersitze, allesamt an wunderschönen Plätzen direkt am Wasser.
Vansbro, das auf der Landkarte recht groß ausschaut ist in Wirklichkeit ein kleines, aber fein herausgeputztes Dorf, indem es aber alles Lebensnotwendige für einen Radreisenden gibt. Hier ist übrigens die Langlauflegende Gunde Swan zu Hause. Ihm ist im modernen Komplex der Touristinformation eine Ausstellung mit allen seinen Medaillen und Pokalen gewidmet. Patriotischerweise muss angemerkt werden. Seine Siege waren natürlich nur auf gutem österreichischem Material (Kneissl) möglich.
Fotos

Montag, 24. Juni 2013

Östersund - Mora (Inlandsbanan Teil 2)


Die heutige Zugfahrt mit der „Inlandsbanan“ eröffnete bei prächtigem, sommerlichem Wetter Ausblicke wie aus dem Bilderbuch. Neben traumhafter Landschaft mit idyllischen Seen und ausgedehnten Wäldern konnten auch zahlreiche Tiere beobachtet werden. Darunter war sogar eine Bärenfamilie, der Zugführer legte deswegen extra einen außerplanmäßigen Stopp ein. Die kleinen Orte an der Bahnstrecke erinnerten ein wenig an die Astrid Lindgren Idylle in Bullerbü oder Lönneberga. Bei zwei Stopps wurden leckere Köstlichkeiten der Region und verschiedene Handwerksprodukte angeboten.
Endstation der Zugfahrt war Mora, bekannt als Austragungsort des Wasalaufs, der weltweit größten Langlaufveranstaltung. Hier werden auch die Dalapferdchen (benannt nach der schwedischen Region Dalarna) hergestellt, welche früher als Kinderspielzeug dienten, heute aber Schwedens meistverkaufter Souvenirartikel sind und gemeinhin als Symbol für ganz Schweden gelten.
Morgen geht’s nach mehreren radfreien Tagen mit dem Bike weiter Richtung Heimat.
Fotos

Östersund 2


Mit dem Besuch des Storsjöbadet, einem öffentlichen Schwimmbad mit exquisitem Wellnessbereich, habe ich einen weiteren Schritt zur Erforschung der skandinavischen Saunakultur unternommen. Meine heutigen geringen Erkenntnisse: Die Schweden gießen genauso wie unsereins auf, indem sie Wasser/Eis auf den zuvor erhitzten Steinen verdampfen lassen, was zwar die Temperatur nicht erhöht, aber durch den Dampf zumindest das Temperaturempfinden auf der Haut dahingehend beeinflusst.
In Östersund habe ich erstmals das Gefühl, nach Tagen in der Wildnis wieder in der Zivilisation gelandet zu sein. (Soll nach Östersund aber gleich wieder anders werden…) Die Stadt ist etwas kleiner als Dornbirn, jedoch, so wie es ausschaut, mit beträchtlichem Wohlstand ausgestattet. (Basierend auf einer sehr gut florierenden Holzindustrie) Es fehlt jedenfalls an nichts.
Gestern machte ich noch einen kurzen Ausflug auf die wunderschöne, gegenüber der Stadt gelegene Insel Frösön, welche mich irgendwie an die Insel Reichenau erinnert hat. Der Ort Sommarhagen auf dieser Insel ist mit seinen Blumenwiesen das Sinnbild des nordischen Sommers und gleichzeitig der Ort, an dem der Komponisten Wilhelm Peterson-Berger (soll im Norden unter den Top 5 sein) sein Sommerhaus auf einer Anhöhe mit traumhaftem Rundblick errichten ließ.  Das im Originalzustand erhaltene Haus, welches der Komponist selbst geplant hat, beherbergt heute ein kleines Museum.  
Die Menschen hier in Jämtland sind übrigens sehr patriotisch und haben sogar eine eigene Flagge, einen eigenen Präsidenten und eine eigene Nationalhymne. Sozusagen Staat im Staat. Erinnert fast ein wenig an die Freie Republik Kugelmugel des Herrn Lipburger im Wiener Prater.
Fotos

Samstag, 22. Juni 2013

Östersund 1

Midsommarafton, blog stängt.

Gällivare – Östersund (Inlandsbanan Teil 1)

Klein aber fein: die Inlandsbanan

Das Fischlein, das ich gestern genussvoll verzehrt habe, hat mich ziemlich zerlegt. Magen/Darm rebellieren recht anständig. Und so war dann die Fahrt auf der „Inlandsbanan“ ganz anders, als ich mir das vorgestellt habe. Die Inlandsbanan ist ein touristischer Zug, der quer durch Schweden tuckert, und als eine Art betreuter Event-Train bezeichnet werden könnte. Das Konzept, Landes- und Naturkunde sowie die Geschichte des Landes während einer Zugfahrt den Passagieren näher zu bringen, finde ich sehr originell und gelungen.
Während zahlreicher Fahrtunterbrechungen kann man die regionale Küche genießen und kleine Museen oder Besonderheiten an der Bahnstrecke anschauen.
Die Landschaft ist beim Zugfahrt eigentlich gleich wie beim Fahrradfahren, nur dass sie im Schnellsuchlauf an einem vorbei flitzt.
Mit dem Überschreiten des Polarkreises in südlicher Richtung bei Jokkmokk sind die faszinierenden Tage, an denen die Sonne nicht untergeht und es daher 24 Stunden hell ist, zu Ende. Dafür ist es in Östersund (Mittelschweden), wo ich heute angekommen bin, schon deutlich milder als im rauen Norden.
Für die am Abend stattfindenden Sommersonnwendfeiern (Feiertag in Schweden) war ich dann doch etwas zu müde und habe es vorgezogen mich in die Federn zu hauen.
Fotos

Donnerstag, 20. Juni 2013

Gällivare

lazy day

Den heutigen Regentag nutzte ich um wieder einmal so richtig auszuschlafen, meine Klamotten zu waschen, ein reinigendes Saunabad zu nehmen und für einen nachmittäglichen Kaffeehausbesuch.
Nachdem beide Bergwerke erst ab nächster Woche besichtigt werden können, begnügte ich mich mit dem örtlichen Museum, welches eine sehr abwechslungsreiche Mischung an Themen bietet. Neben dem bestimmenden Thema Bergbau in Gällivare, gab es noch Abteilungen zur Kultur der schwedischen Samen, Naturkunde und Geschichte des Ortes (speziell die Flucht vieler finnischer Familien im Jahr 44 in diese Region) . Derzeit können in einer Sonderausstellung ca. 100 Bilder verschiedener spanischer Künstler bestaunt werden. Außerdem gibt es im Aufgangsbereich ein eignes Mückenmuseum, welches mir jedoch keine nennenswerten neuen Erkenntnisse zur Mückenabwehr brachte.
Fotos

Kiruna - Gällivare


Das gewohnte Bild: www (Weite, Wasser, Wälder) Jedoch heute mit blauem Himmel und schönen Wolkenspielen sowie deutlich wärmeren Temperaturen und damit verbunden einer zunehmenden Belästigung durch Mücken. Meine für heute Abend geplante Wanderung auf den Dundret, den Hausberg von Gällivare, habe ich auf halber Strecke kurzerhand abgebrochen, weil die Mücken so lästig waren, dass das Laufen überhaupt keine Freude mehr gemacht hat.
Gällivare ist übrigens so wie Kiruna eine totale Bergbaustadt. Ringsherum wird überall gebuttelt. (Eisenerz und Kupferabbau im Tagbau. Außerdem ist die Stadt nördlicher Ausgangspunkt der „Inlandsbanan“, mit welcher ich in den nächsten Tagen Richtung Südschweden fahren werde.
Eigentlich treffe ich vermutlich wegen der Weitläufigkeit des Geländes nicht viele Reiseradler, aber doch täglich den einen oder anderen. Was mir jedoch bisher noch nicht passiert ist, dass ich jemanden treffe, der so wie ich ein Skinfit Leibchen trägt und den breitesten lustenauer Dialekt spricht. Günter Hämmerle (nordkap.haemmerles.net) ist so wie die meisten denen ich begegne auf dem Weg zum Nordkap. Derzeit sind auch übermäßig viele Wohnmobilisten unterwegs, die vermutlich die Sonnwendfeier am Nordkap feiern wollen.
Ansonsten: nihil novi sub sole, nichts neues unter der skandinavischen Sonne, wie der alte Schwede so sagt.
Fotos

Dienstag, 18. Juni 2013

Björkliden - Kiruna


Heute wie gestern. Der Regen war jedoch am Abklingen und der Wind hat mich heute förmlich nach Kiruna geblasen. Schwedisch Lappland ist von der Natur her unglaublich reizvoll, nur eben im Moment etwas eingetrübt. Waren zu Beginn meiner heutigen Fahrt links und rechts noch hohe Berge zu sehen, wurde das Gelände mit der Zeit sanfter, hügeliger und grüner. Obwohl schon in ein paar Tagen die Sommersonnwende gefeiert wird und die Tage wieder kürzer werden sieht man hier noch überall Schneereste in den Bergen bzw. die ersten Frühlingsblumen. Der Sommer scheint hier äußerst kurz zu sein.
Kiruna ist die nördlichste Stadt Schwedens und eine besondere Stadt. Sie ist nicht historisch gewachsen, sondern wurde als eine Art Modellstadt auf dem Reißbrett vor ca. 100 Jahren gegründet und geplant. Die Menschen hier leben in erster Linie vom Eisenerzabbau und das Logo der Firma LKAB, der Betreiberfirma, ist hier allgegenwärtig.
Im Tourismusbüro habe ich erfahren, dass in den kommenden Jahren, damit die unter der Stadt liegenden Erzvorkommen abgebaut werden können, ein Drittel der Stadt verlegt wird. Von dieser Maßnahme betroffen sind nicht nur das Tourismusbüro, das Rathaus und die Kirche, sondern auch ca. 3000 Wohnungen. Kiruna ist sozusagen eine Stadt in Bewegung.
Die „midnight sun“ habe ich übrigens schon länger nicht mehr gesehen, und überhaupt auch die Mittagssonne versteckt sich beharrlich hinter den Wolken.
Fotos

Nygard - Björkliden

Nach Schweden geturnt.
Seit Beginn meiner Tour hatte ich heute meinen ersten richtigen Regentag. Die Sicht auf die ansonsten wunderschöne Fjälllandschaft (Hochplateau über der Nadelwaldgrenze) war deshalb leider stark eingeschränkt. Die zum Teil hohen Berge waren in dichte Wolken gehüllt und die Tropfen auf meiner Brille verursachten eine dermaßen starke Unschärfe, sodass ich die Gegend nur verschwommen und leicht eingetrübt wahrnehmen konnte.
Auf dem Björnfjäll (533 m) habe ich wieder einmal eine Grenze überquert und bin in Schweden, dem dritten skandinavischen Land meiner Reise, angekommen. Mein heutiges Domizil habe ich in Björkliden aufgeschlagen. Im Winter dürfte hier aufgrund des großen Schigebietes einiges los sein. Wunderschöne Gegend, wie gesagt, wenn man was sehen würde…
Ganz in der Nähe befindet sich der Abisko Nationalpark, von wo der Kungsleden (Königspfad), ein bekannter Schwedischer Weitwanderweg, losgeht.
Getreu meinem Motto „stelle nie ein Zelt auf nassen Grund“ habe ich heute kurzerhand im Servicegebäude auf den Matten einer Kletterwand geschlafen.
Fotos

Harstad – Nygard


Eine Nordseekreuzfahrt auf einer Hurtigruten muss man unbedingt einmal erlebt haben. Vielleicht nicht die ganze Strecke hin und retour, denn die dauert 12 Tage, und da bekommt man leicht einen Koller, aber so wie ich für zwei Tage den Luxus auf dem Schiff und die schönen Ausblicke auf die imposante Fjordlandschaft genießen, das ist dann schon ok.
Mit dem Erreichen des Nordkaps nach eineinhalb Monaten geht’s nun erstmals in die andere Richtung, will sagen: befinde mich auf dem Heimweg. Auf dem Fahrrad war‘s heute irgendwie zäh. Ich denke, dass im Moment ein wenig die Luft heraußen ist. Auf dem Kong Olavs Veg sorgten tiefhängende Wolken, viele Höhenmeter und recht kühle Temperaturen auch nicht eben für gute Stimmung.
Auf meinem heutigen Campingplatz gibt es seit langem wieder einmal kein Internet, die Dame bei der Rezeption meinte: „We are old fashioned.“ Was die Infrastruktur anbelangt hat sie sicher recht. Beim Preis von fast 30 € für 2 m² buckligen Boden hingegen ist dieser  Campingplatz äußerst modern.
Fotos

Samstag, 15. Juni 2013

Honningsvag – Harstad (Fähre)

Kong Harald, königlich unterwegs.
Gestern fand wohl die Königsetappe meiner Tour statt. Es ist schon ein erhebendes Gefühl, nach über 3500 km auf dem Fahrrad unter der Weltkugel des Nordkaps zu stehen. Zuvor galt es jedoch noch bei starkem, böigem Wind ca. 1350 Höhenmeter zu bewältigen. Am Nordkap war es dann eisig kalt. Das Außenthermometer eines Autofahrers zeigte lediglich 2° an. Das sehr moderne Nordkapgebäude, das tief in den Berg hinein reicht, öffnete erst um 11 Uhr, während meine Uhr 9.30 Uhr anzeigte. Zum Glück wurde ich von einer Wohnmobilfahrerin mit Vorarlberger Wurzeln zu heißem Tee und Kuchen in ihr Fahrzeug eingeladen, um die Wartezeit erträglich zu machen. Überhaupt stellt man auf diesem Breitenkreis als Fahrradfahrer ein Objekt der Neugierde und eine ziemliche Sensation dar.
Mit der Schiffsfahrt auf dem MS Konig Harald, einem sehr luxuriöses Schiff das sämtlichen Komfort bietet, die Einrichtung erinnert ein wenig ans Casino, steht heute ein sehr regenerativer und relaxterTag auf dem Programm. Neben ausgiebigem Schlafen saß ich lange auf dem Panoramadeck und schaute zum Fenster hinaus.
Norwegens Berge und Fjorde ziehen wie in einem Film an mir vorbei. Die Landschaft ist schön anzusehen, doch frage ich mich die ganze Zeit, wie man in dieser rauen Gegend das ganze Jahr leben kann.
Den Fitnessraum mit Laufband und Fahrrad! habe ich heute nicht genutzt. Die Sauna hingegen werde ich noch testen, bevor ich dann in die Bar gehe, und den Abend bei Livemusik ausklingen lassen werde.

Eine Seefahrt die ist lustig
Eine Seefahrt, die ist schön
Denn da kann man fremde Länder
Und noch manches andre sehn.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho
Fotos

Freitag, 14. Juni 2013

Honningsvag - Nordkap

That's  a small step for mankind... one... giant leap for me."
Fotos

Donnerstag, 13. Juni 2013

Kirkenes - Honningsvag


Fahre heute mit der Hurtigruten "Trollfjord" von Kirkenes auf die Nordkapinsel. War schon recht zeitig auf dem Schiff, nicht weil ich die Fahrt kaum erwarten konnte, sie dauert nämlich mit 18 Stunden Fahrzeit recht lange, sondern weil ich verpennt habe, dass die Uhren in Norwegen wieder eine Stunde zurückgestellt werden müssen.
Ansonsten lädt das sehr luxuriöse  Interieur des Schiffes zu einer vermutlich recht angenehmen Reise ein.
Fotos

Inari - Kirkenes

 Ankunft in Norwegen
Mit der heutigen Fahrt entlang des Inarisees habe ich mi dem Etappenziel Kirkenes gleichzeitig die Barentssee (Arktischer Ozean, Nordpolarmeer, Eismeer) erreicht. Und genauso kalt wie diese Namen alle klingen ist auch die Temperatur.
Zuvor habe ich noch die Grenze nach Norwegen passiert und das wunderschöne Finnland hinter mir gelassen. Mit dem Überschreiten der Grenze hat sich auch die Landschaft schlagartig verändert. Die in Finnland allgegenwärtigen Wälder sind weg. Dafür ist es jetzt deutlich gebirgiger mit schönen Fjorden mittendrin.
Vereinfacht gesagt: In Norwegen sind die Berge und Preise deutlich höher. 

Fotos

Dienstag, 11. Juni 2013

Inari

Auf dem Weg zur Einödkirche

Bevor es Morgen nach Kirkenes weiter geht habe ich in Inari einen Ruhetag eingelegt, um mir das Siida, das Samimuseum und Naturzentrum anzusehen. Im Museum erfährt man alles über die samische Geschichte und Kultur bzw. über die Tier-und Pflanzenwelt in der extremen Landschaft Lapplands.
Am Nachmittag machte ich noch eine wunderschöne Wanderung zur Pielpajärven, der  Einödkirche, welche wegen ihrer abgeschiedenen Lage so genannt wird.
Morgen soll das Thermometer nur mehr 5° anzeigen. Da heißt es dann wohl: Warm anziehen!
Fotos

Montag, 10. Juni 2013

Tankavaara - Inari

today: grey
but the sky was dry


Anstrengende Fahrt bei starkem Nordwind und gefühlten 10°. Gestern noch in „Kurz“ unterwegs und mit den Mücken im Kampf, heute in voller Montur mit Mütze und Jacke.
Eigentlich habe ich mir den Norden genau so vorgestellt. Passt also. Ist sowieso alles nur eine Frage der Ausrüstung.
Fotos

Sodankylä - Tankavaara

So sehen wahre Goldgräber aus!
Heute habe ich bei den „Goldgräbern“ in der Wildnis übernachtet. Die haben natürlich kein Internet, dafür aber jede Menge Mücken und selbstverständlich viel Ahnung im Gold waschen. In Tankavaara befindet sich das weltweit einzige Goldmuseum. Im Museum erfährt man nicht nur alles über Lapplands Goldgeschichte, sondern in der Golden World Ausstellung auch die Geschichte der Goldgewinnung aus 20 anderen Ländern, sogar Österreichs Tauerngold ist eine Abteilung gewidmet. Auch das Golddorf und die Freiluftausstellung „Auraria“ erzählen vom rauen Leben in der Wildnis zur Zeit des Goldrausches.
Die Finnen veranstalten ja nicht nur eine Saunameisterschaft, sondern jährlich eine WM im Goldschlürfen und, man höre und staune, eine Meisterschaft im Mücken fangen. Bei letzterer könnte ich mich durchaus an den Start wagen…
Den heutigen Abend habe ich mit Bea und Pit (www.bepitha.ch) welche ebenfalls die Freiheit auf zwei Rädern suchen, im urigen Goldgräberrestaurant verbracht.
Open Air Aufenthalt war heute auf Grund der Mücken nur im Schutzanzug möglich!
Fotos

Samstag, 8. Juni 2013

Rovaniemi - Sodankylä

Aus meiner nordischen Fotoserie: 100 und eine Nacht in Finnland

Es gibt ja die unterschiedlichsten Methoden, den finnischen Mücken (es soll 20 unterschiedliche Arten geben) zu begegnen:
1.    Mit stoischer Ruhe oder  Gleichgültigkeit: Ist mir doch egal, sollen die Biester mich halt stechen.
2.    Mit Kampf: Wild um sich schlagen und dabei versuchen,  keine Mücke zu vergessen.
3.    Mit Gift: Spray auftragen, und hoffen, dass keine Stelle so wie bei Siegfried in der Nibelungensage verwundbar bleibt.
4.    Mit Wind: Mit einem Gebläse so viel Wind erzeugen, dass ein kontrollierter Landeanflug der Insekten verunmöglicht wird.
5.    Mit Bewegung: Mit einer höheren Geschwindigkeit Radeln oder Laufen und die Mücken einfach abhängen.
6.    Mit Schutzkleidung: Warm anziehen.
7.    Mit Flucht: In eine sichere Zone fliehen.
Heute habe ich mich für letztere Methode entschieden. Die ganze Zeit so im Zelt sitzen war dann doch etwas langweilig. Wir wissen jedoch, dass die Langeweile bekanntlich die Kreativität fördert. Und so habe ich einen Finger zum Zelt hinausgestreckt um zu schauen, was passiert. Sehr schnell hat sich eine Mücke auf meinen Finger gesetzt, welche ich mir ebenso schnell „gezupft“ habe.  Und so ist ein lustiges Spiel entstanden mit eben obigem Resultat.
Fazit: Seit heute weiß ich,  die große Kunst entspringt gelegentlich aus sehr niedrige Motiven, oder eigentlich weiß ich das schon länger.

Ansonsten: Mit leichten Pedaltritten nähere ich mich dem Nordkap. Heute bin ich in Sodankylä angekommen. Wie aus dem örtlichen Infoprospekt zu entnehmen ist, befinde ich mich in der Mitte des schönsten Lapplands.
Fotos 

Freitag, 7. Juni 2013

Rovaniemi


Ruhetag in Rovaniemi mit Besuch des Arktikums. Das Arktische Zentrum der Universität Lappland präsentiert in seiner Ausstellung das Leben in Arktischen Regionen. (Von der Kultur der Ureinwohner bis zum Leben in der Neuzeit) Das ganze spielt sich in einem architektonisch reizvollen Gebäude ab.
Weil ich die 24 Stunden Tage irgendwie nutzen muss, schlafen kann ich wieder zu Hause, habe ich gestern „Nacht“ noch eine Wanderung auf den Ounasvaara gemacht, das ist der Hausberg von Rovaniemi. Sozusagen das „Bödele“, weil hier im Winter auch Schigefahren wird. Oben gibt es eine Aussichtsterrasse mit wunderbarem Rundblick.
Fotos

Donnerstag, 6. Juni 2013

Tervola - Rovaniemi


Am Polarkreis

Nach angenehmer Fahrt durch mittlerweile nördlich wirkende Landschaft, mit einem kleinen Abstecher zum Naturdenkmal „Hiidenkirnut“ (bizarre, in der Eiszeit durch Wasserströmungen entstandene Felslöcher), bin ich heute in Rovaniemi, dem „Tor zum Norden“, angekommen. Bekannt ist diese Stadt wegen der Nähe zum Polarkreis, wo die „nachtlosen Nächte“ beginnen. (In Rovaniemi von heute bis 7.7.) Also nix mehr mit romantischen Sonnenauf-  und Untergängen. Außerdem ist hier der Weihnachtsmann zu Hause. Selbstverständlich machte auch ich einen kleinen Abstecher zum „Santa Claus Village“. Und selten einmal habe ich so viel touristischen Klamauk an einem Ort  gesehen wie hier. Das Ganze Theater ist natürlich mit weihnachtlicher Musik untermalt.
Ansonsten wie gehabt: blauer Himmel  und Hitze und überraschenderweise weniger Mücken als in den letzten Tagen.
Fotos

Oulu - Tervola



Wetterbedingt kann es schon sein, dass ich Finnland etwas verklärt sehe, aber so ist dieses Land einfach nur ein Traum. Hochgenuss zum Quadrat.
Heute habe ich bei Kemi die Ostsee verlassen und bin in nördlicher Richtung entlang des Kemijoki, einem seeähnlichen, breiten und gleichzeitig Finnlands längstem Fluss gefahren. Beim Abbiegen hat mir gleich einmal ein kühler Nordwind ins Gesicht geblasen. Einerseits bedeutet dies Gegenwind, und andererseits wieder einmal Pulli anziehen. Aus Mangel einer Unterkunft habe ich heute erstmals vom Jedermannsrecht Gebrauch gemacht. Toller, leicht erhöhter Platz am Fluss. Nur, dass eine warme Dusche und ein Internetanschluss im Jedermannsrecht nicht inkludiert sind, hat mich etwas gestört.

Dienstag, 4. Juni 2013

Oulu

Habe mir heute einen Ruhetag am Strand gegönnt.
Morgen geht’s dann weiter Richtung Norden.

Oulu ist so wie viele finnische Städte absolut modern, von Wasser umgeben und bietet nicht nur eine schöne Innenstadt, sondern auch viel tolle Plätze um aufs Wasser hinauszuschauen oder einfach zum Verweilen. Was hier auffällt ist die hervorragende Infrastruktur fürs Radfahren mit extrabreiten Radwegen und zahlreichen Fahrradbrücken. Laut Internet schafft Oulu im Winter eine Radverkehrsanteil von 12 % und veranstaltet heuer den weltweit einzigen Kongress zum Thema „Radfahren im Winter“.
Insgesamt sieht man hier sehr viel Menschen beim „Sporteln“ (Joggen, Walken, Radfahren, Rollerblades…), und kaum übergewichtige Menschen.  Offensichtlich leben die Menschen hier noch naturverbundener und gesünder als in unseren Breiten.
Genau, "free huges" kann man hier auch kriegen, damit die Menschen glücklicher werden...
Fotos